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Wenn Kontrolle zur Aufdeckung führt – Praxisbeispiel einer Betrugsuntersuchung

  • Autorenbild: Florian Habel
    Florian Habel
  • 29. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

In der Innenrevision begegnen einem viele Facetten von Organisationsrealitäten: Unklarheiten, Lücken in der Dokumentation, Prozessfehler – und manchmal eben auch ein konkreter Anfangsverdacht auf Betrug. In solchen Fällen ist die Revision mehr als nur Beobachterin – sie wird zur Schlüsselfunktion, um Schaden zu begrenzen und Verantwortlichkeiten transparent zu machen.

„Revision heißt nicht misstrauen – aber hinschauen, wenn es nötig ist.“– Florian Habel

Der Anfangsverdacht – wenn z.B. Einzelbelege Fragen aufwerfen


Nicht jeder Betrugsfall beginnt mit einem anonymen Hinweis. Oft ist es eine scheinbare Kleinigkeit:- Unplausible Buchungen- Ungewöhnliche Preisentwicklungen- Abweichungen zwischen Bestellung und Lieferung- Wiederkehrende Zahlungen an denselben Lieferanten – ohne erkennbare Leistungsnachweise

„In einem Fall, den ich begleiten durfte, war es ein kleiner Beleg, der eine große Welle auslöste.“

Leistungen wurden schlichtweg nicht erbracht, Lieferanten existierten nur auf dem Papier, aber nicht in der Realität.


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Untersuchung und Prüfdesign – strukturiert und diskret


Sobald sich ein Anfangsverdacht erhärtet, beginnt die eigentliche Revisionsarbeit – systematisch, dokumentiert und unabhängig.


Typische Revisionsschritte bei Verdachtsfällen:

  • Abgrenzung des Prüfzeitraums

  • Sicherung und Analyse der relevanten Daten und Unterlagen

  • Interviews mit Schlüsselpersonen (diskret, neutral)

  • Plausibilitätsprüfungen und Quervergleiche, oft auch vor Ort

  • Inaugenscheinnahme von z.B. Firmenstandorten

  • Erstellung eines rechtssicheren Prüfberichts

„Wichtig ist, in solchen Fällen kühlen Kopf zu bewahren – und sauber zu dokumentieren, was man sieht.“

Folgen und Empfehlungen – der Mehrwert der Revision


Das Ziel ist nicht, Schuldige zu präsentieren, sondern Strukturen offenzulegen, die Manipulation ermöglichen – und Empfehlungen zu geben, wie diese Lücken geschlossen werden können.


Typische Empfehlungen im Nachgang solcher Prüfungen:

  • Einführung eines Zufallsprüfungsverfahrens, das übliche Vier-Augen-Prinzipien bei Auftragsvergaben und Rechnungsfreigabe ergänzt

  • Automatisierte Buchhaltungsprüfungen mit Kennzahlenabgleich

  • Anpassung der Einkaufsrichtlinien und interner Kontrollsysteme

  • Schulung der Mitarbeitenden in Bezug auf typische Betrugsindikatoren


Fazit: Revision schützt – wenn sie ernst genommen wird


Ein gut aufgestelltes Revisionssystem erkennt nicht nur Risiken, sondern hilft dabei, organisationale Integrität zu sichern. Fälle von Betrug sind unangenehm – aber sie bieten auch die Chance, Strukturen neu zu denken und Vertrauen zurückzugewinnen.

„Ein erkannter Betrugsfall ist kein Makel – sondern der Beweis, dass das System funktioniert.“– Florian Habel

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