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Compliance-Fallen im Auslandsgeschäft – Typische Risiken und wie man ihnen wirksam begegnet

  • Autorenbild: Florian Habel
    Florian Habel
  • 6. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Juni

Internationale Geschäftsbeziehungen sind heute für viele Organisationen selbstverständlich – ob in der Forschung, im Dienstleistungssektor oder in der Industrie. Doch gerade dort, wo kulturelle Unterschiede, Sprachbarrieren, rechtliche Unsicherheiten und fehlende Kontrollmechanismen zusammentreffen, steigt die Gefahr von Regelverstößen und dolosen Handlungen erheblich. Als langjähriger Revisions- und Compliance-Praktiker habe ich in verschiedenen internationalen Kontexten – innerhalb und außerhalb Europas – zahlreiche solcher Risiken erfahren, analysiert und in Untersuchungen einbezogen. In diesem Beitrag möchte ich typische Fallstricke benennen und Impulse geben, wie sich Organisationen wirksam davor schützen können.


Scheingeschäfte, Scheinangebote, Scheinrechnungen – wenn Strukturen fehlen


Eine besonders kritische Beobachtung aus meiner Praxis betrifft die Tendenz zur Intransparenz im Beschaffungswesen – zum Beispiel  bei Auslandsprojekten bzw. -dependancen. Mir begegneten Fälle, in denen anbietende Lieferanten nicht existent waren, Rechnungen doppelt gestellt oder Leistungen nie bzw. nur zu kleinen Teilen in Bezug auf die vertragliche Schuld erbracht wurden. Teils geschah dies auch kombiniert miteinander. Oft liegen hier  nicht nur Mängel an Strukturen, fehlende Kontrollen oder schlicht Nachlässigkeiten vor, sondern kriminelle Energie ist der treibende Faktor.


In einem konkreten Fall außerhalb Europas konnte durch eine gezielte Vor-Ort-Prüfung ein Netzwerk aus Scheinlieferanten aufgedeckt werden, die sich untereinander Aufträge zuschoben und so nachprüfbare Leistungsströme verwässerten – zulasten der öffentlichen Fördermittel. Solche Fälle sind im Nachhinein aufwändig zu ermitteln, äußerst unangenehm für alle Beteiligten und insgesamt rufschädigend für die betroffene Organisation. Aber: Sie lassen sich verhindern – wenn frühzeitig ein geeignetes Revisionssystem aufgesetzt und aktiv gepflegt wird.


Preisrechtliche Verstöße und Abrechnungsbetrug

Ein weiteres häufiges Problem: Verstöße gegen preisrechtliche Vorschriften – vor allem bei Kooperationen mit Drittländern oder internationalen Partnerorganisationen. In einer meiner früheren Untersuchungen bei einem deutschen Forschungsstandort im Ausland zeigte sich, dass Dienstleistungen systematisch zu überhöhten Verrechnungspreisen abgerechnet wurden – mit dem Ziel, Projektmittel in private Budgets zu verschieben. Der Betrug wurde erst durch eine Vollprüfung aller Transaktionen innerhalb eines definierten Zeitraums sichtbar.



Solche Compliance-Sonderuntersuchungen sind aufwendig, aber notwendig, wenn sich Hinweise verdichten. Wichtig ist dabei immer, mit hoher Sensibilität, Unvoreingenommenheit und methodischer Sorgfalt vorzugehen.


Was können Organisationen tun?

Aus meiner Sicht sind drei Dinge zentral:

  1. Frühe Prävention: Wer von Beginn an in Schulung, Aufklärung und klare Strukturen investiert, senkt das Risiko erheblich.

  2. Risikoorientierte Prüfplanung: Revisionsressourcen sollten gezielt auf die besonders anfälligen Bereiche gelenkt werden – dazu zählt auch das Auslandsgeschäft.

  3. Verankerung einer Compliance-Kultur: Fehlverhalten beginnt selten als Betrug – es beginnt oft mit unklaren Regeln und dem Gefühl, dass „es schon niemand merkt“.


Mein Ansatz: Praxisnah, diskret und wirksam

Ich begleite Organisationen bei der Einführung, Prüfung und Optimierung ihrer Revisions- und Compliance-Prozesse – auf Wunsch auch im internationalen Kontext. Die Erfahrung aus über drei Jahrzehnten zeigt: Gute Governance ist kein Zufall, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen.

Wenn Sie Fragen zu konkreten Situationen oder bereits erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten haben, sprechen Sie mich gerne an – vertraulich und unverbindlich.



 
 
 

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